Wer zum ersten Mal Blut spendet oder über eine Blutspende nachdenkt, hat viele Fragen.
Hier findest du alles Wichtige zur Blut- und Plasmaspende und zu den Blutgruppen.
Wer zum ersten Mal Blut spendet oder über eine Blutspende nachdenkt, hat viele Fragen.
Hier findest du alles Wichtige zur Blut- und Plasmaspende und zu den Blutgruppen.
Die im März 2023 beschlossenen Änderungen im Transfusionsgesetz betreffen im Wesentlichen drei Punkte: den möglichen Einsatz telemedizinischer Verfahren, die Aufhebung der oberen Altersgrenze für einer Spende und die Bewertung der Spendetauglichkeit mit Blick auf das individuelle Sexualverhalten.
Mit Änderungen im Transfusionsgesetz wurden auch Anpassungen der Richtlinie Hämotherapie notwendig. Diese bildet die Grundlage für den Spendefragebogen, denn sie legt unter anderem Kriterien zur Feststellung der Spendetauglichkeit fest.
Du wirst gefragt, ob du in den letzten vier Monaten mehr als zwei Sexualpartnern oder Sexualpartnerinnen bzw. Analverkehr mit einer neuen Person oder mehr als zwei Personen hattest. Trifft beides nicht zu und erfüllst Du auch alle anderen Voraussetzungen, dann steht deiner Spende nichts im Wege.
Das haben wir hier auch noch mal kurz zusammengefasst.
Dies ist eine sehr persönliche Frage und dir vielleicht unangenehm. Bei Analverkehr ist jedoch die Wahrscheinlichkeit für die Übertragung von HIV und anderen sexuell übertragbaren Krankheiten höher als bei vaginalem oder oralem Verkehr. Um die Empfänger und Empfängerinnen von Blutprodukten zu schützen, ist es daher notwendig, solche Fragen zu stellen.
Trotz sorgfältiger Testung aller Spenden können einige Infektionen erst bis zu vier Monate nach Ansteckung nachgewiesen werden. Daher sind diese Fragen so wichtig.
Die Gründe liegen zum einen darin, dass Menschen in der warmen Jahreszeit Urlaubsreisen unternehmen oder anderen Aktivitäten nachgehen, statt zum Blutspenden zu gehen. Zum anderen gehen Menschen insbesondere bei sehr hohen Außentemperaturen nicht zur Blutspende, da sie gesundheitliche Einschränkungen wie Kreislaufbeschwerden oder Schwindel fürchten. Wenn dann noch beispielsweise durch ein erhöhtes Unfallaufkommen mehr Blutkonserven als sonst benötigt werden, kann die Knappheit an Blutkonserven ein kritisches Maß erreichen.
Die gesundheitlichen Risiken bei einer Blutspende sind unabhängig von den klimatischen Verhältnissen vor Ort immer gleich. Es besteht lediglich ein leicht erhöhtes Risiko für Kreislaufbeschwerden oder Schwindel. Dies liegt unter anderem daran, dass durch hohe Lufttemperaturen sowie dem Blutverlust von über einem halben Liter der Blutdruck absinken kann. Daher ist es umso wichtiger, den Flüssigkeitsverlust schnell wieder auszugleichen.
Im Sommer solltest du bei der Vorbereitung auf den Blutspendetermin darauf achten, mehr Flüssigkeit als sonst (idealerweise drei Liter) sowie einige Stunden vor dem Blutspenden ausreichend kohlenhydratreiche Mahlzeiten wie Reis oder Pasta zu dir zu nehmen. Außerdem solltest du am Tag der Blutspende auf anstrengende Tätigkeiten sowie sportliche Aktivitäten verzichten und deinen Körper lieber schonen.
Die Antwort auf diese Frage hängt davon ab, aus welchem Land oder welcher Region du zurückgekehrt bist. Wenn du aus einem Corona-Risikogebiet zurückkehrst und nicht vollständig geimpft oder genesen bist, ist eine Rückstellung von der Blutspende von 10 bis 14 Tagen vorgesehen. Wenn du beispielsweise aus Malaria-Endemiegebiete zurück nach Deutschland kommst, wirst du mindestens 6 Monate von der Blutspende zurückgestellt.
Blutprodukte sind in der medizinischen Versorgung unverzichtbar. Jährlich werden in Deutschland allein rund 3,2 Millionen Erythrozytenkonzentrate (auch Blutkonserven genannt) zur Behandlung von Patientinnen und Patienten angewendet. Blutprodukte werden vor allem bei größeren Operationen, zur Behandlung schwerer Erkrankungen oder bei Unfällen gebraucht.
Leider kommt es immer wieder zu Engpässen bei den Blutkonserven, zum Beispiel in der Ferienzeit. Daher wird jede einzelne Spende dringend benötigt.
Blutspenden werden insbesondere im Zuge von Operationen und Transplantationen sowie zur Behandlung von Krebspatienten benötigt. Doch auch bei Herzerkrankungen, Magen- und Darmkrankheiten sowie bei Unfällen mit schwereren Verletzungen sind die betroffenen Personen auf Spenderblut angewiesen.
Einzelbestandteile des Blutplasmas werden vor allem für die Herstellung von Plasmaprodukten verwendet, zum Beispiel Gerinnungsfaktoren, Eiweißlösungen oder Immunglobuline.
Damit du überhaupt als Spenderin oder Spender in Frage kommst, müssen verschiedene Voraussetzungen erfüllt sein:
Für eine Blut- oder Plasmaspende musst du mindestens 18 Jahre alt sein. Mit der Änderung des Transfusionsgesetzes im März 2023 ist die Höchstaltersgrenze entfallen. Die Ärztinnen und Ärzte entscheiden immer anhand der durchgeführten Anamnese, ob eine Blut- oder Plasmaspende möglich ist.
Frauen dürfen höchstens vier Mal, Männer höchstens sechs Mal innerhalb von zwölf Monaten Blut spenden. Zwischen zwei Vollblutspenden müssen zudem mindestens acht Wochen liegen. Die Abstände bei anderen Spendearten, wie zum Beispiel der Plasmaspende, sind kürzer.
Innerhalb von 12 Monaten kannst du maximal 60 Mal Plasma spenden. Zwischen zwei Plasmaspenden müssen jedoch mindestens zwei Kalendertage liegen. In der Regel hängt die Häufigkeit der Plasmaspenden einer Person von ihrer körpereigenen Regenerationsfähigkeit von Proteinen ab. Je besser diese ist, desto häufiger kann diese Person also auch Plasma spenden. Die Spendefrequenz ändert sich außerdem auch dann, wenn du neben Blutplasma zum Beispiel Vollblut spenden möchtest.
Ja, generell ist es möglich, sowohl Blut als auch Plasma regelmäßig zu spenden.
Allerdings verändern sich hierdurch die Abstände, in denen die Spenden möglich sind: Während der Abstand zwischen zwei Vollblutspenden in der Regel mindestens acht Wochen betragen muss, kann sich dieser Abstand durch die Plasmaspende verlängern.
Hier erfährst du mehr: Überblick über die Spendenarten
In der Regel bieten Blutspendedienste im Rahmen einer Blutspende auch eine Typisierung an. Hierzu wird neben den Testungsröhrchen ein zusätzliches Röhrchen Blut entnommen und im Labor auf wesentliche Gewebemerkmale untersucht.
Neben der Vollblutspende und der Blutplasmaspende gibt es noch weitere Blutspendearten. Dazu zählen Spende von Thrombozyten (Blutplättchen) und Erythrozythen (rote Blutkörperchen). Hier haben wir ausführliche Informationen über die verschiedenen Blutspendearten zusammengestellt.
Dein Blut wird im Labor untersucht auf:
Sollte es auffällige Werte geben, wirst du umgehend benachrichtigt.
Blutspendedienste können für Blut- und Plasmaspenden Aufwandsentschädigungen gewähren, die sich am tatsächlichen Zeitaufwand der Spende orientieren. Eine Bezahlung gibt es nicht.
Grundsätzlich gilt: Jede Blutspendeeinrichtung muss den Spenderinnen und Spendern die Möglichkeit eines vertraulichen Rücktrittsverfahrens anbieten. Dies schreibt die Hämotherapie Richtlinie vor. Wenn Spendewillige nach einer erfolgten Blut- oder Plasmaspende Gebrauch vom vertraulichen Selbstausschluss machen, darf das entnommene Blut oder Plasma nicht verwendet werden. Dies kann beispielsweise dann der Fall sein, falls eine Spenderin bzw. ein Spender aus bestimmten Gründen die Verwendung seiner Blut- oder Plasmaspende nicht verantworten kann.
Wer wissentlich falsche Angaben im Rahmen einer Blut- oder Plasmaspende macht, wird aufgrund des beschädigten Vertrauensverhältnisses dauerhaft von der Spendemöglichkeit bei Blutspendeeinrichtungen ausgeschlossen. Außerdem drohen rechtliche Konsequenzen, wenn sich tatsächlich eine Schädigung der Empfängerin oder des Empfängers manifestiert.
Auf dieser Seite kannst du nach einem Blutspendedienst in Ihrer Nähe suchen und verschiedene Filter anwenden. Alternativ kannst du in der Suchmaschine deiner Wahl mit den Begriffen „Blut spenden“ + „dein Wohnort“ nach einer Blutspendeeinrichtung vor Ort suchen.
Wir selbst sind keine Blutspendeeinrichtung und stellen dementsprechend auch keine Blutspendeausweise aus. Melde den Verlust deines Blutspendesausweises bei deinem Blutspendedienst. Hier findest du die Blutspendeeinrichtungen in deiner Nähe.
Wir selbst sind keine Blutspendeeinrichtung und stellen dementsprechend auch keine Blutspendeausweise aus. Melde die Namensänderung oder die neue Wohnadresse bei deinem Blutspendedienst, damit die Angaben auf deinem Blutspendeausweis entsprechend geändert werden können. Hier findest du die Blutspendeeinrichtungen in deiner Nähe.
Vor der Blut- oder Plasmaspende solltest du ausreichend getrunken und gegessen haben. Außerdem solltest du dich fit und gesund fühlen. Prüfe außerdem vor dem Blutspendetermin, ob nicht möglicherweise doch bestimmte Rückstellungsgründe (z. B. Tätowierungen oder unternommene Auslandsreisen) erfüllt sind.
Zur Blut- oder Plasmaspende musst du einen gültigen Lichtbildausweis im Original mitbringen (Personalausweis oder Reisepass). Ein Foto, ein Scan oder eine Kopie reichen nicht aus. Andere Ausweisarten wie zum Beispiel eine Krankenversicherungskarte oder ein Studierendenausweis können nicht akzeptiert werden.
Solltest du bereits einen Blutspendeausweis haben, bringst du bitte auch diesen mit.
Wie eine Blut- oder Plasmaspende im Detail abläuft, haben wir auf dieser Seite Schritt für Schritt beschrieben.
Abhängig von deinem Körpergewicht werden dir bei einer Plasmaspende zwischen 650 und 850 Milliliter Blutplasma entnommen. Manchmal auch weniger.
Erfahre mehr über den Ablauf einer Plasmaspende.
Bei einer Vollblutspende werden dir etwa 500 Milliliter Blut abgenommen. Hinzu kommen noch Blutproben für die Laboruntersuchung.
Erfahre mehr über den Ablauf einer Blutspende.
Du solltest nach einer erfolgten Blut- oder Plasmaspende genügend Flüssigkeit und Nahrung zu dir nehmen und dich für den Rest des Tages schonen. In der Regel kannst du am darauffolgenden Tag nach der Blutspende wie gewöhnlich deinen Alltag bestreiten.
Die Blutabnahme selber dauert ungefähr zehn Minuten. Für die Anmeldung und die ärztliche Untersuchung vor der Blutspende und für die Erholung danach solltest du insgesamt ungefähr eine Stunde einplanen. Beim ersten Mal kann der Ablauf etwas mehr Zeit in Anspruch nehmen, da Erstspenderinnen und Erstspender intensiver auf die Blutspende vorbereitet werden müssen.
Hier erfährst du mehr: Ablauf einer Blutspende
Eine Plasmaspende dauert etwa 30 bis 45 Minuten. Hinzu kommen etwa 30 Minuten für die Anmeldung, die ärztliche Untersuchung vor der Spende und die Entspannung danach. Beim ersten Mal kann der Ablauf etwas mehr Zeit in Anspruch nehmen, da Erstspenderinnen und Erstspender intensiver auf die Plasmaspende vorbereitet werden müssen.
Hier erfährst du mehr: Ablauf einer Plasmaspende
Es gibt mehrere Gründe und Umstände, die es eine Rückstellung von einer Blut- oder Plasmaspende notwendig machen. Sie ist immer dann erforderlich, wenn der Schutz der Spenderin oder des Spenders respektive der Spendeempfänger zum Zeitpunkt einer geplanten Blut- oder Plasmaspende nicht gewährleistet werden kann. Welche Gründe und Umstände zu einer Rückstellung führen, erfährst du hier.
In der Hämotherapie Richtlinie findest du eine detaillierte Auflistung aller Rückstellungsgründe einer Blut- bzw. Plasmaspende (ab Seite 17).
Ob du nach einer Impfung direkt Blut oder Plasma spenden darfst, hängt von der Art des Impfstoffes ab:
Übrigens: Der Impferfolg wird durch die Blut- oder Plasmaspende nicht eingeschränkt. Informiere bitte trotzdem die Ärztin/ den Arzt des Blutspendedienstes über deine Impfung!
Erfahre hier über weitere Rückstellungsgründe.
Nach einer Erkältung ohne Fieber und mit nur leichten Symptomen oder einem leichten Schnupfen musst du mindestens eine Woche warten, bis du wieder Blut- und Plasma spenden darfst. Nach einem Infekt mit Fieber und stärkeren Beschwerden, wie zum Beispiel bei einer Grippe, wirst du vier Wochen nach Abklingen der Beschwerden von einer Blutspende zurückgestellt.
Hier erfährst du mehr: Rückstellungen von Blut- oder Plasmaspenden
Personen, die Diabetes mellitus haben und mit Insulin behandelt werden, sind zum eigenen Schutz dauerhaft von der Blut- bzw. Plasmaspende ausgeschlossen. Wenn du jedoch nicht mit Insulin behandelt wirst und stattdessen einen angepassten Ernährungsplan verfolgst, ist eine Spende durchaus möglich.
Nach größeren Operationen gilt in der Regel eine Rückstellungsdauer von insgesamt 4 Monaten. Bei anderen Operationen liegt es im Ermessen der Ärztin oder des Arztes deines Blutspendedienstes, wann du wieder Blut bzw. Plasma spenden darfst. Du solltest also beim ärztlichen Gespräch einen erfolgten operativen Eingriff nicht unerwähnt lassen.
Die Sperrfrist für eine Blut- oder Plasmaspende nach einer Tätowierung liegt bei 4 Monaten.
Ob du in diesem Fall Blut bzw. Plasma spenden darfst, hängt in erster Linie davon ab, aus welchen Gründen du die Medikamente einnimmst. Zählt die zugrundeliegende Ursache für die Medikamenteneinnahme zu den Ausschluss- oder Rückstellungskriterien einer Blut- oder Plasmaspende, darfst du nicht spenden. Erwähne im Fragebogen sowie im ärztlichen Gespräch unbedingt, aus welchen medizinischen Gründen du welche Medikamente einnimmst. Die Ärztin oder der Arzt deines Blutspendedienstes wird dann darüber entscheiden, ob du trotz der Medikamenteneinahme spendetauglich bist oder nicht.
Wann du nach einer Zahnarztbehandlung wieder Blut spenden darfst, hängt von dem Umfang der Behandlung ab. Nach einer professionellen Zahnreinigung darfst du am übernächsten Tag wieder spenden. Wenn es sich bei der Behandlung um einen kleinen operativen Eingriff oder um eine Zahnextraktion handelt, werden Sie für eine Woche von der Spende zurückgestellt. Außerdem muss die Wundheilung vollständig abgeschlossen sein.
Während der Schwangerschaft und in den 6 Monaten nach der Geburt sowie während der Stillzeit dürfen Frauen kein Blut- oder Plasma spenden.
Es gibt verschiedene Blutgruppen-Systeme. Am geläufigsten ist das sogenannte AB0-System: Hier werden die vier Blutgruppen A, B, AB und 0 unterschieden. Zusätzlich wird häufig zwischen „Rhesusfaktor positiv (Rh+)“ und „Rhesusfaktor negativ (Rh-)“ unterschieden.
Hier erfährst du mehr: Blutgruppen
Die Blutgruppen sind regional unterschiedlich verteilt. In Deutschland und Mitteleuropa kommen die Blutgruppen A und 0 am häufigsten vor. Etwa 80 Prozent der Menschen haben außerdem den „Rhesusfaktor positiv (Rh+)“.
Zwar sind nicht alle Blutgruppen miteinander kompatibel und einige Blutgruppen kommen häufiger vor als andere. Doch zur Versorgung aller Patientinnen und Patienten wird jede einzelne Spende dringend benötigt – unabhängig von deiner Blutgruppe.
Menschen mit der Blutgruppe 0 gelten als sogenannte Universalspender (insbesondere die mit dem Rhesusfaktor negativ). Das bedeutet: Ihre roten Blutkörperchen (Erythrozyten) sind mit allen anderen Blutgruppen kompatibel. Ihr Blut kann also jeder Patientin oder jedem Patienten übertragen werden. Vor allem in Notfällen kann das lebensrettend sein.
Menschen mit der Blutgruppe 0 negativ sind leider sehr selten. In Deutschland sind es nur etwa sechs Prozent der Bevölkerung.
Vor der ersten Blutspende wird deine Blutgruppe mit Hilfe eines Blutstropfens zunächst vorläufig bestimmt und dann im Labor genau überprüft. Das Ergebnis erhältst du einige Tage nach der Blutspende per Post.