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FAQ zur Blut- und Plasmaspende

Wer zum ersten Mal Blut spendet oder über eine Blutspende nachdenkt, hat viele Fragen.
Hier findest du alles Wichtige zur Blut- und Plasmaspende und zu den Blutgruppen.

Fragen zu den Änderungen im Transfusionsgesetz 2023

Fragen zur Blut- und Plasmaspende im Sommer

  • Warum werden Blutkonserven im Sommer häufig knapp?

    Die Gründe liegen zum einen darin, dass Menschen in der warmen Jahreszeit Urlaubsreisen unternehmen oder anderen Aktivitäten nachgehen, statt zum Blutspenden zu gehen. Zum anderen gehen Menschen insbesondere bei sehr hohen Außentemperaturen nicht zur Blutspende, da sie gesundheitliche Einschränkungen wie Kreislaufbeschwerden oder Schwindel fürchten. Wenn dann noch beispielsweise durch ein erhöhtes Unfallaufkommen mehr Blutkonserven als sonst benötigt werden, kann die Knappheit an Blutkonserven ein kritisches Maß erreichen.

  • Gibt es gesundheitliche Bedenken, im Sommer Blut zu spenden?

    Die gesundheitlichen Risiken bei einer Blutspende sind unabhängig von den klimatischen Verhältnissen vor Ort immer gleich. Es besteht lediglich ein leicht erhöhtes Risiko für Kreislaufbeschwerden oder Schwindel. Dies liegt unter anderem daran, dass durch hohe Lufttemperaturen sowie dem Blutverlust von über einem halben Liter der Blutdruck absinken kann. Daher ist es umso wichtiger, den Flüssigkeitsverlust schnell wieder auszugleichen.

  • Was muss ich beachten, wenn ich im Sommer Blut spenden will?

    Im Sommer solltest du bei der Vorbereitung auf den Blutspendetermin darauf achten, mehr Flüssigkeit als sonst (idealerweise drei Liter) sowie einige Stunden vor dem Blutspenden ausreichend kohlenhydratreiche Mahlzeiten wie Reis oder Pasta zu dir zu nehmen. Außerdem solltest du am Tag der Blutspende auf anstrengende Tätigkeiten sowie sportliche Aktivitäten verzichten und deinen Körper lieber schonen.

  • Wann kann ich nach meinem Urlaub Blut spenden?

    Die Antwort auf diese Frage hängt davon ab, aus welchem Land oder welcher Region du zurückgekehrt bist. Wenn du aus einem Corona-Risikogebiet zurückkehrst und nicht vollständig geimpft oder genesen bist, ist eine Rückstellung von der Blutspende von 10 bis 14 Tagen vorgesehen. Wenn du beispielsweise aus Malaria-Endemiegebiete zurück nach Deutschland kommst, wirst du mindestens 6 Monate von der Blutspende zurückgestellt.

Fragen zur Blut- und Plasmaspende

  • Warum ist es wichtig, Blut oder Plasma zu spenden?

    Blutprodukte sind in der medizinischen Versorgung unverzichtbar. Jährlich werden in Deutschland allein rund 3,2 Millionen Erythrozytenkonzentrate (auch Blutkonserven genannt) zur Behandlung von Patientinnen und Patienten angewendet. Blutprodukte werden vor allem bei größeren Operationen, zur Behandlung schwerer Erkrankungen oder bei Unfällen gebraucht. 
    Leider kommt es immer wieder zu Engpässen bei den Blutkonserven, zum Beispiel in der Ferienzeit. Daher wird jede einzelne Spende dringend benötigt.

  • Wofür genau werden Blut- und Plasmaspenden benötigt?

    Blutspenden werden insbesondere im Zuge von Operationen und Transplantationen sowie zur Behandlung von Krebspatienten benötigt. Doch auch bei Herzerkrankungen, Magen- und Darmkrankheiten sowie bei Unfällen mit schwereren Verletzungen sind die betroffenen Personen auf Spenderblut angewiesen.

    Einzelbestandteile des Blutplasmas werden vor allem für die Herstellung von Plasmaprodukten verwendet, zum Beispiel Gerinnungsfaktoren, Eiweißlösungen oder Immunglobuline. 

  • Welche Voraussetzungen müssen für eine Blut- bzw. Plasmaspende erfüllt sein?

    Damit du überhaupt als Spenderin oder Spender in Frage kommst, müssen verschiedene Voraussetzungen erfüllt sein:

    • Du musst mindestens 18 Jahre alt sein.
    • Du musst mindestens 50 Kilogramm Körpergewicht haben.
    • Du darfst keine Krankheitsanzeichen aufweisen.
    • Du musst einen Mindestwert an Hämoglobin im Blut haben:
      • bei Frauen: Hb ≥ 125 g/l
      • bei Männern: Hb ≥ 135 g/l
    • Der Blutdruck darf nicht zu hoch oder zu niedrig sein:
      • systolisch: 100 – 180 mm Hg
      • diastolisch: unter 100 mm Hg
    • Der Puls sollte unauffällig und im Frequenzbereich von 50 bis 110 pro Minute liegen.
    • Die Temperaturmessung darf keine erhöhte Temperatur (Fieber) aufweisen.
    • Dein Körper darf keine offenen Wunden aufweisen.
  • Gibt es ein Mindest- und Höchstalter für das Blut- bzw. Plasmaspenden?

    Für eine Blut- oder Plasmaspende musst du mindestens 18 Jahre alt sein. Mit der Änderung des Transfusionsgesetzes im März 2023 ist die Höchstaltersgrenze entfallen. Die Ärztinnen und Ärzte entscheiden immer anhand der durchgeführten Anamnese, ob eine Blut- oder Plasmaspende möglich ist. 

  • Wie oft darf man Blut spenden?

    Frauen dürfen höchstens vier Mal, Männer höchstens sechs Mal innerhalb von zwölf Monaten Blut spenden. Zwischen zwei Vollblutspenden müssen zudem mindestens acht Wochen liegen. Die Abstände bei anderen Spendearten, wie zum Beispiel der Plasmaspende, sind kürzer.

  • Wie oft darf man Plasma spenden?

    Innerhalb von 12 Monaten kannst du maximal 60 Mal Plasma spenden. Zwischen zwei Plasmaspenden müssen jedoch mindestens zwei Kalendertage liegen. In der Regel hängt die Häufigkeit der Plasmaspenden einer Person von ihrer körpereigenen Regenerationsfähigkeit von Proteinen ab. Je besser diese ist, desto häufiger kann diese Person also auch Plasma spenden. Die Spendefrequenz ändert sich außerdem auch dann, wenn du neben Blutplasma zum Beispiel Vollblut spenden möchtest.

     

  • Kann ich sowohl Blut als auch Plasma spenden?

    Ja, generell ist es möglich, sowohl Blut als auch Plasma regelmäßig zu spenden.
    Allerdings verändern sich hierdurch die Abstände, in denen die Spenden möglich sind: Während der Abstand zwischen zwei Vollblutspenden in der Regel mindestens acht Wochen betragen muss, kann sich dieser Abstand durch die Plasmaspende verlängern.

    Hier erfährst du mehr: Überblick über die Spendenarten

  • Ist eine Typisierung (Bestimmung der Blutgruppe) im Rahmen einer Blutspende möglich?

    In der Regel bieten Blutspendedienste im Rahmen einer Blutspende auch eine Typisierung an. Hierzu wird neben den Testungsröhrchen ein zusätzliches Röhrchen Blut entnommen und im Labor auf wesentliche Gewebemerkmale untersucht. 

  • Welche Möglichkeiten gibt es neben der Blut- und Plasmaspende?

    Neben der Vollblutspende und der Blutplasmaspende gibt es noch weitere Blutspendearten. Dazu zählen Spende von Thrombozyten (Blutplättchen) und Erythrozythen (rote Blutkörperchen). Hier haben wir ausführliche Informationen über die verschiedenen Blutspendearten zusammengestellt.

  • Auf was wird mein Blut getestet?

    Dein Blut wird im Labor untersucht auf:

    • Hepatitis-B- und -C-Viren
    • Humanes Immundefizienzvirus (HIV)
    • Antikörper gegen den Erreger der Syphilis
    • situationsbezogen zum Beispiel auf Malaria oder das West-Nil-Virus nach Rückkehr aus Risikoländern
    • weitere Testungen können die Blutspendedienste auf freiwilliger Basis durchführen, zum Beispiel die Testung auf das Parvovirus B19 (Ringelröteln) oder das Zytomegalievirus.

    Sollte es auffällige Werte geben, wirst du umgehend benachrichtigt.

  • Gibt es Geld für eine Blutspende?

    Blutspendedienste können für Blut- und Plasmaspenden Aufwandsentschädigungen gewähren, die sich am tatsächlichen Zeitaufwand der Spende orientieren. Eine Bezahlung gibt es nicht. 

  • Wozu dient der vertrauliche Selbstausschluss (VSE)?

    Grundsätzlich gilt: Jede Blutspendeeinrichtung muss den Spenderinnen und Spendern die Möglichkeit eines vertraulichen Rücktrittsverfahrens anbieten. Dies schreibt die Hämotherapie Richtlinie vor. Wenn Spendewillige nach einer erfolgten Blut- oder Plasmaspende Gebrauch vom vertraulichen Selbstausschluss machen, darf das entnommene Blut oder Plasma nicht verwendet werden. Dies kann beispielsweise dann der Fall sein, falls eine Spenderin bzw. ein Spender aus bestimmten Gründen die Verwendung seiner Blut- oder Plasmaspende nicht verantworten kann.

  • Was passiert, wenn ich falsche Angaben gemacht habe?

    Wer wissentlich falsche Angaben im Rahmen einer Blut- oder Plasmaspende macht, wird aufgrund des beschädigten Vertrauensverhältnisses dauerhaft von der Spendemöglichkeit bei Blutspendeeinrichtungen ausgeschlossen. Außerdem drohen rechtliche Konsequenzen, wenn sich tatsächlich eine Schädigung der Empfängerin oder des Empfängers manifestiert.

  • Wie finde ich einen Blutspendedienst in meiner Nähe?

    Auf dieser Seite kannst du nach einem Blutspendedienst in Ihrer Nähe suchen und verschiedene Filter anwenden. Alternativ kannst du in der Suchmaschine deiner Wahl mit den Begriffen „Blut spenden“ + „dein Wohnort“ nach einer Blutspendeeinrichtung vor Ort suchen.

  • Was muss ich tun, wenn ich den Blutspendeausweis verloren habe?

    Wir selbst sind keine Blutspendeeinrichtung und stellen dementsprechend auch keine Blutspendeausweise aus. Melde den Verlust deines Blutspendesausweises bei deinem Blutspendedienst. Hier findest du die Blutspendeeinrichtungen in deiner Nähe.

  • Blutspendeausweis: Was tue ich bei einer Namensänderung oder einem Umzug?

    Wir selbst sind keine Blutspendeeinrichtung und stellen dementsprechend auch keine Blutspendeausweise aus. Melde die Namensänderung oder die neue Wohnadresse bei deinem Blutspendedienst, damit die Angaben auf deinem Blutspendeausweis entsprechend geändert werden können. Hier findest du die Blutspendeeinrichtungen in deiner Nähe.

Fragen zum Ablauf einer Spende

Fragen zu Ausschluss und Rückstellung einer Spende

  • Wer wird von einer Blut- oder Plasmaspende zurückgestellt?

    Es gibt mehrere Gründe und Umstände, die es eine Rückstellung von einer Blut- oder Plasmaspende notwendig machen. Sie ist immer dann erforderlich, wenn der Schutz der Spenderin oder des Spenders respektive der Spendeempfänger zum Zeitpunkt einer geplanten Blut- oder Plasmaspende nicht gewährleistet werden kann. Welche Gründe und Umstände zu einer Rückstellung führen, erfährst du hier.

    In der Hämotherapie Richtlinie findest du eine detaillierte Auflistung aller Rückstellungsgründe einer Blut- bzw. Plasmaspende (ab Seite 17).

  • Darf man nach einer Impfung Blut spenden?

    Ob du nach einer Impfung direkt Blut oder Plasma spenden darfst, hängt von der Art des Impfstoffes ab:

    • Nach einer Impfung mit Tot- bzw. Toxoid-Impfstoffen oder genetisch hergestellten Impfstoffen (zum Beispiel gegen die Grippe oder das Coronavirus) darfst du direkt wieder Blut oder Plasma spenden, sofern du dich gut fühlst. Hier findest du die Empfehlung des Robert Koch-Instituts. Viele Blutspendedienste erlauben eine Blut- oder Plasmaspende schon 24 bis 48 Stunden nach der Impfung.
    • Nach Verabreichung eines Lebend-Impfstoffes (zum Beispiel gegen Masern, Mumps oder Röteln) musst du hingegen vier Wochen warten.

    Übrigens: Der Impferfolg wird durch die Blut- oder Plasmaspende nicht eingeschränkt. Informiere bitte trotzdem die Ärztin/ den Arzt des Blutspendedienstes über deine Impfung!

    Erfahre hier über weitere Rückstellungsgründe.

  • Darf ich nach einer Erkältung oder Grippe Blut spenden?

    Nach einer Erkältung ohne Fieber und mit nur leichten Symptomen oder einem leichten Schnupfen musst du mindestens eine Woche warten, bis du wieder Blut- und Plasma spenden darfst. Nach einem Infekt mit Fieber und stärkeren Beschwerden, wie zum Beispiel bei einer Grippe, wirst du vier Wochen nach Abklingen der Beschwerden von einer Blutspende zurückgestellt.

    Hier erfährst du mehr: Rückstellungen von Blut- oder Plasmaspenden

  • Darf ich mit Diabetes Blut oder Plasma spenden?

    Personen, die Diabetes mellitus haben und mit Insulin behandelt werden, sind zum eigenen Schutz dauerhaft von der Blut- bzw. Plasmaspende ausgeschlossen. Wenn du jedoch nicht mit Insulin behandelt wirst und stattdessen einen angepassten Ernährungsplan verfolgst, ist eine Spende durchaus möglich.

  • Darf ich nach einer Operation Blut spenden?

    Nach größeren Operationen gilt in der Regel eine Rückstellungsdauer von insgesamt 4 Monaten. Bei anderen Operationen liegt es im Ermessen der Ärztin oder des Arztes deines Blutspendedienstes, wann du wieder Blut bzw. Plasma spenden darfst. Du solltest also beim ärztlichen Gespräch einen erfolgten operativen Eingriff nicht unerwähnt lassen.

  • Darf ich nach einer Tätowierung Blut oder Plasma spenden?

    Die Sperrfrist für eine Blut- oder Plasmaspende nach einer Tätowierung liegt bei 4 Monaten.

  • Darf ich trotz Medikamenteneinnahme Blut oder Plasma spenden?

    Ob du in diesem Fall Blut bzw. Plasma spenden darfst, hängt in erster Linie davon ab, aus welchen Gründen du die Medikamente einnimmst. Zählt die zugrundeliegende Ursache für die Medikamenteneinnahme zu den Ausschluss- oder Rückstellungskriterien einer Blut- oder Plasmaspende, darfst du nicht spenden. Erwähne im Fragebogen sowie im ärztlichen Gespräch unbedingt, aus welchen medizinischen Gründen du welche Medikamente einnimmst. Die Ärztin oder der Arzt deines Blutspendedienstes wird dann darüber entscheiden, ob du trotz der Medikamenteneinahme spendetauglich bist oder nicht.

  • Wann darf ich nach einer Zahnarztbehandlung wieder Blut spenden?

    Wann du nach einer Zahnarztbehandlung wieder Blut spenden darfst, hängt von dem Umfang der Behandlung ab. Nach einer professionellen Zahnreinigung darfst du am übernächsten Tag wieder spenden. Wenn es sich bei der Behandlung um einen kleinen operativen Eingriff oder um eine Zahnextraktion handelt, werden Sie für eine Woche von der Spende zurückgestellt. Außerdem muss die Wundheilung vollständig abgeschlossen sein.

  • Darf ich während meiner Schwangerschaft Blut spenden?

    Während der Schwangerschaft und in den 6 Monaten nach der Geburt sowie während der Stillzeit dürfen Frauen kein Blut- oder Plasma spenden.

Fragen zu den Blutgruppen

  • Welche Blutgruppen gibt es?

    Es gibt verschiedene Blutgruppen-Systeme. Am geläufigsten ist das sogenannte AB0-System: Hier werden die vier Blutgruppen A, B, AB und 0 unterschieden. Zusätzlich wird häufig zwischen „Rhesusfaktor positiv (Rh+)“ und „Rhesusfaktor negativ (Rh-)“ unterschieden.

    Hier erfährst du mehr: Blutgruppen

  • Wie häufig sind die Blutgruppen?

    Die Blutgruppen sind regional unterschiedlich verteilt. In Deutschland und Mitteleuropa kommen die Blutgruppen A und 0 am häufigsten vor. Etwa 80 Prozent der Menschen haben außerdem den „Rhesusfaktor positiv (Rh+)“.

  • Ist meine Blutgruppe für eine Blutspende wichtig?

    Zwar sind nicht alle Blutgruppen miteinander kompatibel und einige Blutgruppen kommen häufiger vor als andere. Doch zur Versorgung aller Patientinnen und Patienten wird jede einzelne Spende dringend benötigt – unabhängig von deiner Blutgruppe.

  • Was ist das besondere an der Blutgruppe 0?

    Menschen mit der Blutgruppe 0 gelten als sogenannte Universalspender (insbesondere die mit dem Rhesusfaktor negativ). Das bedeutet: Ihre roten Blutkörperchen (Erythrozyten) sind mit allen anderen Blutgruppen kompatibel. Ihr Blut kann also jeder Patientin oder jedem Patienten übertragen werden. Vor allem in Notfällen kann das lebensrettend sein.
    Menschen mit der Blutgruppe 0 negativ sind leider sehr selten. In Deutschland sind es nur etwa sechs Prozent der Bevölkerung.

  • Wie erfahre ich meine Blutgruppe?

    Vor der ersten Blutspende wird deine Blutgruppe mit Hilfe eines Blutstropfens zunächst vorläufig bestimmt und dann im Labor genau überprüft. Das Ergebnis erhältst du einige Tage nach der Blutspende per Post.

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