Von A wie Anämie bis Z Zentrifugation – unser Blutspende-ABC verrät dir viel Wissenswertes über dein Blut und die Blut- sowie Plasmaspende. Viel Spaß beim Stöbern!
Blutspende-ABC

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A wie Anamnese
Der Begriff Anamnese bezeichnet die systematische ärztliche Befragung und Dokumentation von medizinisch relevanten Informationen, um den Gesundheitszustand von Patientinnen und Patienten zu ermitteln. Auch vor einer Blut- oder Plasmaspende wird eine Anamnese durchgeführt. Dazu füllst du einen Fragebogen aus, welcher Fragen rund um deine Gesundheit, zu Vorerkrankungen oder Urlaubsreisen und deinem persönlichen Risiko für bestimmte Infektionskrankheiten umfasst. Im Anschluss besprichst du ihn mit einer Ärztin oder einem Arzt, selbstverständlich vertraulich und diskret.
Deine Angaben dienen dazu, sicherzustellen, ob du die Spende gut vertragen wirst und kein Risiko für dich selbst oder die Empfangenden besteht. Beantworte die Fragen bitte stets korrekt, auch wenn sie mitunter sehr persönlich sind – nur so schützt du dich und andere! So entscheidet sich, ob du zur Spende zugelassen wirst, eine Wartezeit einhalten musst oder dauerhaft nicht spenden darfst. Ergänzt wird der Fragebogen mit einer persönlichen Untersuchung und mit einem Labortest deines Bluts. Hier kannst du dir den Musterfragebogen des Paul-Ehrlich-Instituts ansehen.
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B wie Blutbild
Dein Blut ist das Zuhause zahlreicher Stoffe, die alle ihren eigenen Aufgaben für deinen Körper nachgehen. Mithilfe eines Blutbilds, bei dem sich eben jene Stoffe genauer betrachten lassen, können daher viele Informationen über deinen Gesundheitszustand ermittelt werden. Das entnommene Blut kann beispielsweise auf die Anzahl roter und weißer Blutkörperchen sowie deinen Hämoglobin-Wert untersucht werden.
Beim Blutbild wird zwischen dem kleinen und dem großen Blutbild unterschieden. Das kleine Blutbild gibt Informationen über Infektionen oder Mangelzustände. Das große Blutbild ist umfangreicher und wird vor allem bei Verdacht auf eine akute oder chronische Krankheit angefertigt. -
C wie Chemotherapie
Knapp 19 Prozent aller Blutspenden werden bei der Behandlung von Krebspatientinnen und -patienten benötigt. Aber warum genau wird hierzu Blut gebraucht?
Bei der Chemotherapie kann die Blutproduktion stark beeinträchtigt werden. Die Medikamente sollen die Teilung der Krebszellen beeinträchtigen. Als Nebenwirkung können aber auch andere Körperzellen, zum Beispiel die Blutzellen, geschädigt werden. So kann es zu einer Störung bei der Blutzellenbildung kommen, die wiederum zu einer Anämie, also einer Blutarmut, führen kann und mit Blutprodukten behandelt werden muss. Krebserkrankungen können auch Operationen notwendig machen, bei denen Blutkonserven benötigt werden. Blutprodukte sind für die Krebstherapie daher unverzichtbar. -
D wie Drepanozytose
Die Drepanozytose oder auch Sichelzellkrankheit ist eine erbliche Erkrankung, bei der der rote Blutfarbstoff Hämoglobin (Hämoglobin) zu 50 Prozent verändert ist. Dabei wandeln sich die roten Blutkörperchen nach der Sauerstoffabgabe und nehmen eine Sichelform an – daher auch der Name. Infolgedessen kann es zu Gefäßverschlüssen kommen. Die verminderte Durchblutung der Organe führt dann zu Beschwerden.
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E wie Erythrozyten
Erythrozyten ist der medizinische Fachbegriff für rote Blutkörperchen. Sie werden im Knochenmark gebildet und stellen die größte Gruppe der Blutzellen dar. Erythrozyten haben eine Lebensdauer von etwa 120 Tagen. Die Zellen ähneln einer in der Mitte eingedellten Scheibe. Sie können sich leicht verformen und erreichen jedes noch so kleine Blutgefäß.
Deinen roten Blutkörperchen fällt eine lebenswichtige Aufgabe zu: Sie transportieren Sauerstoff von der Lunge zu den einzelnen Körperzellen und Kohlendioxid zurück zur Lunge, von wo wir es ausatmen. Verantwortlich für den Transport ist Hämoglobin, Hauptbestandteil der Erythrozyten. Das Protein enthält Eisenkomplexe, die den Sauerstoff binden und dem Blut zugleich seine rote Farbe verleihen.Die aus der Blutspende oder aus Apherese gewonnenen Erythrozyten-Konzentrate werden unter anderem bei plötzlichem Blutverlust nach einem Unfall, bei Operationen oder bei Blutarmut eingesetzt.
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F wie Funktion
Je nach Körpergewicht und Größe besitzt ein erwachsener Mensch ca. fünf bis sechs Liter Blut. Als lebenswichtiges Transportmittel des menschlichen Körpers nimmt das Blut Stoffe an verschiedenen Stellen auf und bringt sie dorthin, wo sie benötigt werden.
Der Transport der Atemgase ist eine zentrale Aufgabe: Sauerstoff wird von der Lunge ausgehend zu den Körperzellen transportiert. Dort nimmt es Kohlenstoffdioxid auf und transportiert es zur Lunge, wo es ausgeatmet wird. Dabei spielt das in den roten Blutkörperchen vorhandene Protein Hämoglobin eine wichtige Rolle. Auch über die Nahrung aufgenommene Nährstoffe wie Eiweiße, Fette und Kohlenhydrate transportiert das Blut vom Darmtrakt zu den Körperzellen. Hormone und andere wichtige Botenstoffe verteilt das Blut im Körper und stellt auf diese Weise wichtige Informationsweiterleitungen sicher. Eine zentrale Rolle übernimmt das Blut in der Immunabwehr: spezialisierte Zellen im Blut wehren Krankheitserreger ab.
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G wie Gerinnungsfaktoren
Gerinnungsfaktoren sind Proteine, die dafür sorgen, dass Verletzungen in Gefäßen verschlossen werden. Der wohl bedeutendste Gerinnungsfaktor ist Fibrinogen, ein Plasmaprotein. Bei einer Verletzung wird Fibrinogen unter der Beteiligung der Blutplättchen (Thrombozyten) über einen komplexen Vorgang in Fibrin umgewandelt. Fibrin bildet Fäden aus, die sich zu einem Netz verweben und die Wunde verschließen.
Aus Plasmaspenden wird unter anderem auch der Gerinnungsfaktor Fibrinogen gewonnen, der zum Beispiel bei inneren Verletzungen zur medizinischen Versorgung von Patientinnen und Patienten angewendet wird.
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H wie Hämoglobin
Hämoglobin ist ein Eiweißkomplex, der in den Erythrozyten, also den roten Blutkörperchen, vorkommt. Er setzt sich aus vier Untereinheiten zusammen, von denen jede ein Eisenatom enthält.
Durch seinen hohen Eisengehalt verleiht Hämoglobin dem Blut die charakteristische rote Farbe, weshalb es auch als roter Blutfarbstoff bekannt ist.
Jedes Hämoglobinmolekül kann bis zu vier Sauerstoffmoleküle aufnehmen. Dadurch gelangt der Sauerstoff aus der Lunge über den Blutkreislauf zu den Körperregionen, die ihn benötigen.
Neben dem Sauerstofftransport spielt Hämoglobin auch eine Rolle beim Abtransport von Kohlenstoffdioxid, das als Stoffwechselprodukt entsteht. Bis zu vier Moleküle dieses Gases können sich an ein Hämoglobinmolekül binden, sodass es über die Lunge wieder ausgeschieden werden kann.
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I wie Immunsystem
Wusstest du, dass sich dein Immunsystem immer wieder verändern und anpassen kann? Es ist für die Abwehr von Krankheitserregern, Fremdstoffen und Keimen verantwortlich und kann somit Infektionen verhindern. Unser körpereigenes Verteidigungssystem umfasst ein angeborenes und ein erworbenes Immunsystem, die beide eng zusammenarbeiten, aber nach unterschiedlichen Mechanismen funktionieren. Während das angeborene oder auch unspezifische Immunsystem gegen Fremdkörper, bei Wunden und auch allgemein bei Krankheitserregern zum Einsatz kommt, zielt das erworbene oder auch spezifische Immunsystem auf bestimmte Krankheitserreger. Vor allem die weißen Blutkörperchen sind bei der Immunabwehr aktiv.
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J wie Jodmangel
Das Spurenelement Jod ist essenziell für deinen gesunden Organismus. Als Bestandteil der Schilddrüsenhormone Thyroxin und Triiodthyronin steuert es den Energiestoffwechsel, Wachstum, Gehirnentwicklung sowie Herzrhythmus und Blutdruck. Jodmangel entsteht, wenn du über einen längeren Zeitraum weniger Jod zu dir nimmst, als zur Produktion der lebenswichtigen Hormone benötigt werden. Da unser Körper Jod allerdings nicht selbst herstellen kann, musst du es dann über die Nahrung zu dir nehmen.
Übrigens: Auch mit einer leichten Unterfunktion der Schilddrüse wegen Jodmangel kannst du Blutspenden. Für die Zulassung zur Spende ist jedoch immer die genaue Diagnose ausschlaggebend. -
K wie kleines Kompatibel
Wir alle haben unser individuelles Blut, das sich in spezifischen Eigenschaften von dem eines anderen Menschen unterscheidet. Es sind viele verschiedene Blutgruppen-Systeme bekannt. Das AB0- und das Rhesus-System sind die wichtigsten Blutgruppensysteme bei der Auswahl von Blut- und Blutprodukten zur Anwendung an Patientinnen und Patienten. Denn: Blut kann nicht beliebig von einem Menschen zum anderen übertragen werden, die Blutgruppen müssen kompatibel sein, das heißt, sie müssen zueinander passen.
Würde man einem Menschen wahllos das Blut eines anderen übertragen, bestünde die Gefahr einer folgenschweren Abwehrreaktion gegen das Spenderblut: Die Antikörper im Blut erkennen das „falsche Blut“ und verbinden sich mit den Antigenen auf den roten Blutkörperchen (Erythrozyten), was zu gefährlichen Blutverklumpungen führt. Damit das nicht passiert, muss Spender- und Empfängerblut kompatibel sein.
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L wie Leukozyten
Zu den weißen Blutkörperchen (Leukozyten) gehören unterschiedliche Typen von Blutzellen: die Monozyten, Neutrophile, Basophile, Eosinophile und Lymphozyten. Aufgabe dieser unterschiedlichen Typen ist es, Infektionen zu bekämpfen. Im Unterschied zu den roten Blutkörperchen sind weiße Blutkörperchen nicht nur im Blut, sondern auch im Gewebe und dem Lymphsystem zu finden. Weiße Blutkörperchen sind die „Körperpolizei“: Sie können Bakterien, Viren und andere Krankheitserreger erkennen und abwehren. Wenn Krankheitserreger erkannt werden, kann die Anzahl der weißen Blutkörperchen rasant steigen, um für eine rasche Bekämpfung zu sorgen.
In einem Milliliter Blut sind bei einem gesunden Menschen etwa fünf Millionen bis zehn Millionen weiße Blutkörperchen vorhanden.
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M wie Monozyten
Schon mal von Monozyten gehört? Dabei handelt es sich um Zellen, die zu den weißen Blutkörperchen (Leukozyten) gehören. Sie spielen eine wichtige Rolle bei der Abwehr von Infektionen und der Bekämpfung von Entzündungen im Körper. Monozyten entstehen im Knochenmark aus Vorläuferzellen und werden dann ins Blut freigesetzt. Von dort aus können sie in verschiedene Gewebe eindringen und sich dort in Makrophagen differenzieren, die spezialisierte Fresszellen sind.
Sie haben die Fähigkeit, Mikroorganismen, abgestorbene Zellen und andere Fremdstoffe zu erkennen und aufzunehmen. Ein erhöhter Monozytenwert im Blut kann auf eine:
- Infektion,
- eine entzündliche Erkrankung oder
- andere Störungen im Körper hinweisen.
Daher werden Monozyten häufig im Rahmen einer Blutuntersuchung gemessen, um den allgemeinen Gesundheitszustand zu beurteilen.
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N wie Nabelschnurblut
Blut ist Blut? Nicht immer: Nabelschnurblut weist eine Besonderheit auf. Denn Stammzellen aus Nabelschnurblut können Menschen helfen, die an Leukämie oder anderen Krankheiten leiden, bei denen die eigenen Stammzellen nicht richtig funktionieren. Nach der Entbindung hat dieses Blut zwar seine eigentliche Aufgabe erfüllt, allerdings kann es durchaus weiterverwendet werden.
Eltern können das Nabelschnurblut für ihr eigenes Kind einlagern lassen oder aber spenden und somit einem Patienten oder einer Patientin das Leben retten. Da aber nur wenige von dieser Möglichkeit wissen, wird das Blut, welches sich noch in Nabelschnur oder Plazenta befindet, oftmals entsorgt. Dabei kann Nabelschnurblut lebensrettend sein. Die Spende ist in speziellen Kliniken möglich. Eltern sollten sich daher rechtzeitig entscheiden und dem medizinischen Fachpersonal mitteilen, was mit dem Nabelschnurgewebe nach der Geburt passieren soll.
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O wie Option
Wie bei vielen Alltagsentscheidungen gibt es auch bei der Spende mehr als nur eine Option. Vollblutspende, Plasmaspende, Thrombozytenspende oder Erythrozytenspende – du hast die Wahl. Bei der Vollblutspende handelt es sich um die klassische Blutspende, bei der circa ein halber Liter „vollständiges“ Blut entnommen wird. Im Gegensatz dazu finden die anderen Blutspendearten über ein sogenanntes Apheresegerät statt. Dank dieser Maschine ist es möglich, dass dir nur bestimmte Blutbestandteile wie Plasma, Blutplättchen oder rote Blutkörperchen abgenommen werden. Das restliche Blut wandert wieder zurück in deinen Körper.
Die Grundvoraussetzungen für die einzelnen Spendearten sind fast immer gleich. Genaueres zu Unterschieden und zum Ablauf der einzelnen Formen kannst du hier nachlesen:
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P wie Plasma
Über die Hälfte deines Blutes besteht aus einer gelblichen Flüssigkeit: dem Blutplasma. Wusstest du, dass dieses wiederum zu 90 Prozent aus Wasser besteht? Die restlichen 10 Prozent bestehen aus Eiweißen, Hormonen, Mineralien und anderen Nährstoffen.
Da dir bei der Plasmaspende nur Plasma und keine roten Blutkörperchen entnommen werden, kannst du Plasma deutlich häufiger spenden als Vollblut – sogar bis zu 60 Mal im Jahr. Trotz des ständigen Fortschritts in der Medizin gibt es derzeit keine Möglichkeit, Plasma künstlich herzustellen. Es wird aber für die Herstellung vieler lebenswichtiger Arzneimittel benötigt. Kurz gesagt: Mit deiner Plasmaspende kannst du Leben retten! -
Q wie Quarantäne
Was hat Blut mit Quarantäne zu tun? Dein Blutplasma wird nach der Spende erst einmal unter Quarantäne gestellt. Dafür wird es eingefroren und kommt für mindestens vier Monate bei -40 Grad in Quarantänelagerung. Im Gegensatz zu den anderen Blutbestandteilen ist gespendetes Plasma deutlich länger haltbar. Daher wird eine zusätzliche Sicherheitsstufe genommen:
Erst wenn die Spenderin oder der Spender nach vier bis 18 Monaten erneut Blut oder Plasma spendet, wird das Plasma aus der Quarantäne geholt und weiterverwendet. Denn bei deiner darauffolgenden Spende wird – wie auch beim vorherigen Mal – dein Blut auf verschiedene Infektionen wie HIV oder Hepatitis getestet. So können mögliche Infektionen, die vor mehreren Wochen noch nicht nachweisbar waren, entdeckt werden. Nur wenn auch diese Tests negativ sind, wird das Plasma weiterverarbeitet.
Daher gilt besonders für die Plasma-, aber auch für alle anderen Spendearten: Unbedingt wiederkommen! -
R wie Rhesusfaktor
Der Rhesusfaktor oder Rh-Faktor ist eine bestimmte Art von Protein, das sich außerhalb der Blutzellen befindet. Menschen sind entweder Rh-positiv und sie besitzen das Protein oder Rh-negativ und sie besitzen es nicht. Etwa 85 Prozent und damit die Mehrheit der Menschen sind Rh-positiv.
Besonders bei Schwangerschaften spielt diese Information eine wichtige Rolle. Der Rh-Faktor kann Komplikationen verursachen, wenn die Mutter Rh-negativ und das Kind Rh-positiv ist. Dann reagiert das Immunsystem und bildet Antikörper. Das kann bei einer Folgeschwangerschaft erneut mit einem Rh-positiven Kind Probleme hervorrufen. Diesen wird aber schon in der Schwangerschaft und auch nach der Geburt entgegengewirkt, indem in diesen Fällen zum Beispiel eine Anti-D-Prophylaxe bei der Mutter durchgeführt werden kann. -
S wie Spender-Fragebogen
Zum Ablauf einer Blut- oder Plasmaspende gehört, dass du im Vorfeld einen Fragebogen ausfüllen musst. Darin werden wichtige Fragen zu deinem Gesundheitszustand gestellt und für die Spende relevante Informationen ermittelt. Bei jeder Spende gilt: Vorsicht ist besser als Nachsicht. Deine Gesundheit sowie die der Empfängerinnen und Empfänger steht an erster Stelle. Daher ist der Fragebogen auch umfangreich und sehr persönlich. Unter anderem werden Fragen zu deinem Sexualverhalten und deinen vorherigen Reisezielen gestellt. Aber sei dir gewiss: Diskretion und Vertraulichkeit sind dabei selbstverständlich.
Den Fragebogen kannst du auf der Homepage des Paul-Ehrlich-Instituts finden.
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T wie Thrombozyten
Blutplättchen (Thrombozyten) sind kleine Zellfragmente von nur 0,002 bis 0,003 Millimeter Größe. Auf einen Milliliter Blut kommen 150 bis 400 Millionen Blutplättchen. Obwohl sie so klein sind, erfüllen sie dennoch eine sehr wichtige Aufgabe: Sie enthalten Enzyme, die bei der Blutgerinnung eine entscheidende Rolle spielen. Blutplättchen tragen maßgeblich dazu bei, dass Blutungen zum Stillstand kommen und Wunden sich wieder verschließen. Dafür bilden sie bei der Verletzung eines Blutgefäßes eine Art Propf, wodurch die Blutung gestillt wird. Blutplättchen haben eine Lebensdauer von etwa neun bis zehn Tagen.
Einige Menschen haben eine niedrige Blutplättchenanzahl, was sie dem Risiko für Blutungen aussetzt. Bestimmte Autoimmunerkrankungen, Schwangerschaft oder Chemotherapie sind Faktoren, die zu einer niedrigen Thrombozytenanzahl beitragen können. Wenn im Knochenmark dagegen zu viele Blutplättchen produziert werden, wird das Risiko von Blutgerinnseln erhöht.
Wusstest du, dass du auch nur Thrombozyten spenden kannst? -
U wie Universalspender
Pro Tag werden in Deutschland im Durchschnitt etwa 8800 Blutkonserven (Erythrozytenkonzentrate) für die medizinische Versorgung von Patientinnen und Patienten angewendet. Blut kann jedoch nicht beliebig übertragen werden, die Blutgruppen der spendenden Person und der Empfängerin oder des Empfängers müssen kompatibel sein. In dem wohl bekanntesten Blutgruppensystem, dem AB0-System, gibt es vier Blutgruppen, die durch das Vorhandensein oder Fehlen bestimmter Antigene bestimmt werden.
Spenderinnen und Spender mit der Blutgruppe 0-negativ (also Blutgruppe 0 und Rhesusfaktor negativ) werden auch Universalspenderinnen und -spender genannt. Der Grund: Ihre roten Blutkörperchen tragen keine Antigene für die anderen Blutgruppen. Sie können daher Blut für Menschen jeder anderen Blutgruppe spenden, ihr Blut ist universell einsetzbar.
Kennst du deine Blutgruppe? Diese wird unter anderem nach deiner ersten Blutspende im Labor festgestellt und dir anschließend mitgeteilt. -
V wie Vene
Deine Venen sind für den Bluttransport in deinem Kreislauf zuständig. In ihnen wird das sauerstoffarme Blut aus dem Körperkreislauf, aber auch sauerstoffreiches Blut aus dem Lungenkreislauf zum Herzen transportiert. Venen führen immer zum Herzen hin. Gesunde Venen unterstützen dich in jeder Lebenslage, egal ob du sitzt oder einen Marathon läufst. Sie gewährleisten, dass alle Organe mit Blut versorgt werden. Täglich wandern dabei rund 7.000 Liter Blut durch unser Netzwerk von Blutgefäßen. Venen sind also ständig gefordert.
Sie sind außerdem sehr anpassungsfähig. Bei Kälte ziehen sie sich zusammen, bei Wärme weiten sie sich. Daher sind Saunagänge oder Wechselbäder eine wirksame Methode, um die Venenleistung zu unterstützen. Aber auch Bewegung und Sport sind wichtig für eine gute Venengesundheit. In der Mittagspause mal auf die Zehenspitzen stellen oder mit den Füßen wippen kann schon einen Unterschied machen. -
W wie Waage
Die Blut- und Plasmaspende ist in Deutschland gesetzlich über das Transfusionsgesetz geregelt. Dort wiederum ist festgelegt, dass unter anderem die Anforderungen an die Spenderinnen und Spender nach den Erkenntnissen der medizinischen Wissenschaft in Richtlinien festgestellt werden kann. Diese Anforderungen sind in der Richtlinie Hämotherapie festgehalten.
Was hat das jetzt mit einer Waage zu tun? Für eine Blut- oder Plasmaspende ist in der Richtlinie ein Mindestgewicht von 50 Kilogramm gefordert. Diese Anforderung dient dem Schutz der spendenden Person. Denn bei einer Blutspende gibst du etwa 500 Milliliter Blut ab. Ist dein Körpergewicht zu gering, dann kann es sein, dass die Spende für deinen Körper zu belastend ist. Daher kannst du mit einem Körpergewicht unter 50 Kilogramm nicht zur Spende zugelassen werden.
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X wie x-mal
Ab deinem 18. Geburtstag darfst du grundsätzlich x-mal in deinem Leben Blut spenden – achte aber bitte immer auf die notwendigen zeitlichen Abstände.
Zwischen zwei Blutspenden sollen am besten und zwölf Wochen vergehen, mindestens aber acht Wochen, damit dein Körper den Blutverlust ausgleichen und rote Blutkörperchen (Erythrozyten) neu bilden kann. Frauen dürfen jährlich vier Blutspenden abgeben, Männer sechs. Das liegt daran, dass der Ausgleich des Eisenverlusts bei Frauen etwas länger dauert.
Bei der Plasmaspende sieht das ein wenig anders aus: Da du hier keine Erythrozyten abgibst, sondern nur Plasma, kannst du bereits nach zwei spendefreien Kalendertagen erneut Plasma oder Blut spenden. In einem Jahr sind maximal 60 Plasmaspenden möglich.
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Y wie Yippie
Blut oder Plasma zu spenden kann ein tolles Gefühl sein, denn es macht dich zur Alltagsheldin oder zum Alltagshelden. Auch wenn du nicht genau nachverfolgen kannst, wie genau dein Blut letztendlich bei Patientinnen und Patienten eingesetzt wird, kannst du dir gewiss sein, dass du damit Leben rettest. Als Dankeschön erhältst du in der Regel eine kleine Aufwandsentschädigung entweder in Form von Geld, Gutscheinen oder einem kleinen Geschenk. Das orientiert sich in der Regel am unmittelbaren Aufwand je nach Spendenart. Sie ist allerdings keine Bezahlung für dein Blut in dem Sinne, sondern soll den Aufwand für die Anfahrt oder die insgesamt aufgewendete Zeit decken.
Yippie – Danke, dass du Blut spendest!
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Z wie Zentrifugation
Nachdem deine Vollblutspende sicher verpackt und gekühlt in ein Zentrallabor gebracht wurde, startet dort die Weiterverarbeitung. Ein wichtiger Schritt der Weiterverarbeitung ist die Zentrifugation. Dieses Verfahren wird in der Medizin zur Trennung von Zellen oder Biomolekülen wie beispielsweise Blut verwendet. Extrem schnelles Schleudern bewirkt eine Trennung der Bestandteile entsprechend ihres unterschiedlichen Gewichts.
Das Blut wird somit in einer Zentrifuge in seine einzelnen Bestandteile aufgetrennt, sodass die einzelnen Schichten sichtbar werden: Das Blutplasma schwimmt ganz oben, die roten Blutkörperchen (Erythrozyten) unten und dazwischen sind die weißen Blutkörperchen (Leukozyten) und die Blutplättchen (Thrombozyten) zu sehen. Aus diesen Bestandteilen werden nun in der Regel drei Blutprodukte gewonnen: Plasma, Erythrozytenkonzentrat und Thrombozyten.