Die verschiedenen Spendearten

Vollblut, Plasma und Thrombozyten sind die am häufigsten durchgeführten Spendearten für Blut und Blutkomponenten. Hier erfährst du, was die verschiedenen Spendearten ausmacht und wie sie ablaufen. Auch ein paar weitere Spendearten stellen wir dir hier kurz vor.

 

Vollblutspende

Die Vollblutspende ist mit mehr als 3,5 Millionen Spenden die häufigste Spendeart für Blut oder Blutkomponenten in Deutschland.  

Ablauf der Vollblutspende

Bei der Vollblutspende werden dir rund 500 Milliliter Vollblut aus einer Vene in der Armbeuge entnommen. Das Blut fließt direkt in einen Beutel. Dieser Beutel enthält bereits Stoffe, die das Verklumpen des gespendeten Blutes verhindern. Die Spende selbst dauert etwa zehn Minuten. Für den gesamten Ablauf einer Blutspende samt Anmeldung, ärztlicher Untersuchung und Ruhepause solltest du allerdings eine knappe Stunde einkalkulieren. Frauen dürfen vier, Männer sechsmal innerhalb von zwölf Monaten Vollblut spenden.

Was passiert mit deiner Vollblutspende?

Während du dich entspannt zurücklehnen kannst, geht die Reise für dein Blut nach der Spende erst los. Wurde dein Vollblut bei der Laboruntersuchung als einwandfrei getestet, wird es anschließend in seine Bestandteile aufgeteilt. So erhält jede Patientin oder jeder Patient genau die Blutkomponente, die sie oder er benötigt. Das bedeutet, dass mit einer Blutspende gleich mehreren Personen geholfen werden kann. Blutplasma wird beispielsweise für Medikamente in der Krebstherapie benötigt.

Was ist eine Apherese-Spende?

Apherese ist ein Verfahren, bei dem einzelne Blutbestandteile noch bei der Spende separiert werden können. Mithilfe eines entsprechenden Apheresegeräts werden Plasma oder bestimmte Blutzellen abgetrennt, während das restliche Blut wieder zu dir zurückgeführt wird. Apheresespenden sind für verschiedene Blutbestandteile möglich, darunter Plasma und Thrombozyten.

Die Plasmaspende

Bei der Plasmaspende handelt es sich um eine Apheresespende, bei der das Plasma von den anderen Blutbestandteilen separiert wird. Die restlichen Blutbestandteile werden wieder zurück in deinen Körper geführt. 

Ablauf der Plasmaspende

Möchtest du Plasma spenden, wird dir wie bei der Vollblutspende das Blut aus einer Vene in der Armbeuge entnommen. Es wird jedoch nicht in einen Blutbeutel, sondern in eine Apheresemaschine geleitet. 

In dieser Maschine wird das Blut zentrifugiert und dadurch in seine unterschiedlichen Bestandteile aufgeteilt. Während das separierte Blutplasma zurückbehalten wird, werden die restlichen Blutbestandteile wieder zurück in deinen Körper geführt.

Da du deine roten Blutkörperchen behältst, ist eine Plasmaspende auch deutlich öfter möglich als eine Vollblutspende. Zwischen zwei Plasmaspenden müssen mindestens drei Tage liegen. Innerhalb von zwölf Monaten sind maximal 60 Plasmaspenden möglich. Wie viel Plasma bei jeder Spende gewonnen wird, hängt vom Körpergewicht der Spenderin oder des Spenders ab. 

Inklusive Anmeldung, ärztlicher Untersuchung und Ruhepause kannst du mit einer Dauer von rund eine bis anderthalb Stunden für den Ablauf einer Plasmaspende rechnen.

Was passiert mit deinem Plasma nach der Spende?

Was mit deinem Plasma nach der Spende passiert, hängt davon ab, wozu es verwendet werden soll. Zunächst aber wird dein Plasma nach der Spende in der Regel erst einmal unter Quarantäne gestellt. Ausnahmen kann es bei bestimmten Testmethoden oder spezifischen Verarbeitungsmethoden geben. Quarantäneplasma wird erst freigegeben, wenn nach vier Monaten eine weitere aktuelle Spende oder Probe erneut negativ getestet wird. Dann wird Plasma beispielsweise bei akuten Blutverlusten oder bei Gerinnungsstörungen transfundiert. Außerdem bildet es die Basis für wichtige Arzneimittel.

Thrombozytenspende

Eine Thrombozytenspende ist eine Apheresespende, bei der nur die Thrombozyten separiert werden. Im Gegensatz zur Plasmaspende werden hier Zellen und nicht das zellfreie Plasma abgetrennt. Man bezeichnet eine solche Apheresespende daher auch als Zellapherese. Die restlichen Blutbestandteile werden wieder in deinen Körper zurückgeführt.

Ablauf der Thrombozytenspende

Für die Thrombozytenspende wird dir Blut aus einer Vene in deiner Armbeuge entnommen. Wie bei der Plasmaspende läuft dein Blut dann durch die sogenannte Apheresemaschine. Dort kann es in seine Bestandteile unterteilt werden, wozu unter anderem Blutplättchen (Thrombozyten) gehören. Diese werden separiert und gesammelt, während die anderen Blutbestandteile wieder zurück in deinen Körper gelangen.

Die Thrombozytenspende dauert mit 90 bis 120 Minuten samt Anmeldung, ärztlicher Untersuchung und Ruhepause etwas länger als die Vollblut- oder Plasmaspende. Diese Spendeform ist häufiger möglich als die klassische Vollblutspende, da du durch das Zurückführen der anderen Blutkomponenten weniger rote Blutkörperchen (Erythrozyten) verlierst. Zwischen zwei Spenden müssen mindestens 14 Tage liegen und innerhalb von zwölf Monaten sind maximal 26 Thrombozyten-Spenden möglich.

Was passiert mit deinen Thrombozyten nach der Spende?

Ist deine Spende bei der anschließenden Laboruntersuchung unauffällig, wird sie weiterverarbeitet. Thrombozyten-Konzentrate helfen beispielsweise Patientinnen und Patienten, die an Blutgerinnungsstörungen leiden. Auch bei sehr starken Blutungen oder großen Operationen können Thrombozyten notwendig werden. Sie werden auch für die Krebstherapie eingesetzt, wenn bei Patientinnen und Patienten während einer Therapie Blutplättchen nicht nachgebildet werden können. 

Weitere Spendearten

Neben den drei häufigsten Spendearten Vollblutspende, Plasmaspende und Thrombozytenspende gibt es noch einige andere Spendeformen, die jedoch in deutlich geringerer Zahl durchgeführt werden. Dazu gehören:

  • Apheresespenden, wie die Multikomponentenspende,
  • die Erythrozytenspende und
  • die Granulozytenspende. 

Auch die Eigenblutspende, die (zuvor geplant) zum Beispiel vor einem medizinischen Eingriff gemacht werden kann, gehört formal zu den Blutspendearten.

Voraussetzungen für die verschiedenen Spendearten

Spenden kannst du, wenn du gesund und fit bist. Das hat oberste Priorität und dient sowohl deinem Schutz als auch dem Schutz derjenigen, die deine Spende erhalten

Grundsätzlich gelten die allgemeinen Voraussetzungen für alle Spendearten. Bei Apheresespenden gibt die Richtlinie Hämotherapie jedoch zusätzliche Laboruntersuchungen des Blutes in Bezug auf die Blutzellen und das Plasma vor. Der geforderte Hämoglobinwert für Frauen liegt bei den Apheresespenden von Plasma oder Thrombozyten mit 120 g/l etwas niedriger als bei einer Vollblutspende, bei der er mindestens 125 g/l betragen muss.